Zurück
22. Juli 2022

50 Jahre Güteschutz Naturstein Baden-Württemberg e.V. – Eine Erfolgsgeschichte

Anlass zum Feiern gab es am 22. Juli 2022 im Weingut Graf Adelmann in Steinheim-Kleinbottwar: Hier wurde im sommerlichen Ambiente auf der Burg Schaubeck mit einjähriger Verspätung das 50-jährige Jubiläum des Güteschutzes Naturstein Baden-Württemberg e.V. nachgeholt.

Doch was ist eigentlich dieser Güteschutz Naturstein, der da sein Jubiläum feierte? In der öffentlichen Wahrnehmung gehört der Verein mit seinen 57 Unternehmen und 75 Mitgliedswerken wahrscheinlich zu den weniger prominenten Zusammenschlüssen innerhalb der Verbandslandschaft der deutschen Steine- und Erdenindustrie. Im Hinblick auf erreichte Wegmarken und Ziele kann der baden-württembergische Güteschutz Naturstein jedoch mit begründetem Stolz auf die letzten Jahrzehnte zurückblicken.

Die Anfänge gehen zurück in die 1960er Jahre: Bei einer stark boomenden Bauindustrie war der Markt für Straßenbaustoffe dominiert von Grundgebirgsmaterial (Granit, Gneis, Porphyr), dem sogenannten „Hartgestein“, sowie Kies und Sand. Diese Materialien waren im Straßenbau etabliert, auch ohne entsprechenden Nachweis galt ihre Qualität bei der Verwaltung als gesichert.

Vor diesem Hintergrund gründete sich zunächst die Güteschutzgemeinschaft Naturstein-Mineralbeton Baden-Württemberg e.V., aus welcher am 30. März 1971 der Güteschutz Naturstein Baden-Württemberg e.V. hervorging. Eines der ersten wichtigsten Ziele war es, bei der Verwaltung durchzusetzen, dass Ausschreibungen allein anhand technischer – und nicht wie bisher gesteinsspezifischer – Kriterien gestaltet wurden. Auch den Ersatz von Natursand in Mineralgemischen durch Kalkbrechsand galt es zu etablieren.

Dass Gesteinskörnungen aus Kalkstein inzwischen gleichberechtigt neben Gesteinskörnungen aus Granit, Gneis, Kies und Natursand stehen, ist in Baden-Württemberg dem Bemühen zahlreicher engagierter Ehrenamtlicher innerhalb des Güteschutzes Naturstein zu verdanken – in einer intensiven Zusammenarbeit und einem kontinuierlichen Dialog mit Vertreter:innen der Straßenbauverwaltung sowie Prüfinstituten, die für die Fremdüberwachung zuständig waren, einhergehend mit einer beständigen Qualitätsverbesserung der hergestellten Straßenbaustoffe (verbunden mit der regelmäßigen Eigenüberwachung in den Werken).

Auf diese „Erfolgsgeschichte“ wurde am 22. Juli 2022 wortreich zurückgeblickt – vom Vorsitzenden des Güteschutzes Naturstein Martin Weiß, den Ehrenvorsitzenden Wolfgang Moeck und Peter Rombold sowie von Frau Heidrun Haag, Geschäftsführerin des Instituts Dr. Haag GmbH, als Stellvertreterin der kooperierenden Prüfinstitute.

Ein Highlight der Feier war das „Zwiegespräch Sprenger-Rentz", in dem zwei langjährige Wegbegleiter des Güteschutzes das letzte halbe Jahrhundert Revue passieren ließen: Dr. Kurt Rentz, stellvertretender Vorsitzender des Güteschutzes Naturstein von 1977-2005 und Autor der Festschrift „40 Jahre Güteschutz Naturstein Baden-Württemberg e.V." und Heinz Sprenger, ehemaliger Geschäftsführer des Güteschutzes. In Anlehnung an das erfolgreiche TV-Format Hauser & Kienzle beendete Heinz Sprenger den kurzweiligen und lebendigen Rückblick mit „Noch Fragen, Rentz?“ – worauf Dr. Rentz nur noch erwidern konnte: „Ja, Sprenger. Wann ist die nächste Feier?“

Das mögen sich auch die rund 50 Gäste dieses unbeschwerten Jubiläumsabends gefragt haben.

 

(Dieser Text wurde am 16. August 2022 als Pressemitteilung an die Fachpresse versandt)