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12. Juli 2023

15. Techniktag der Schotterindustrie am 12. Juli 2023 in Magstadt

Nach der Begrüßung der Teilnehmer: innen durch den Geschäftsführer Hans Ulmer (Natursteinwerke im Nordschwarzwald GmbH & CO. KG) und den Vorsitzenden Martin Weiß (Güteschutz Naturstein; Paul Kleinknecht Schotter- und Splittwerke GmbH & Co. KG) und Karl Kraft (FG-Naturstein; Karl Kraft Steinwerke oHG) folgte der erste Fachvortrag.

Dr. Bernd Susset, geschäftsführender Referent der Fachgruppe Recyclingbaustoffe und Boden im ISTE, sowie Geschäftsführer des Qualitätssicherungssystems Recyclingbaustoffe Baden-Württemberg (QRB), referierte über den sachgemäßen Umgang bei der Verfüllung von Ausgrabungen. In seinem Beitrag ging er vor allem auf die beiden Fragen: „Auf dem Weg zum Inkrafttreten der Mantelverordnung - Was kommt auf die Hersteller und Verwender von RC-Baustoffen (EBV) zu?“ und „Was ändert sich bei der Verfüllung von Abgrabungen im Hinblick auf die Novelle der BBodSchV?“ ein. Darüber hinaus stellte Dr. Susset das Softwaretool des QRB vor. Qeb.app ist ganz auf das neue Regime der Ersatzbaustoffverordnung zugeschnitten und unterstützt das Qualitäts­management für den Einsatz von Baustoffen. Denn auch nach der Einführung der Mantelverordnung soll das Material aus Bauschutt und aus Straßenaufbrüchen im Sinne der Kreislaufwirtschaft wieder verwendet und an geeigneten Stellen eingebaut werden.

Jörg Mändle vom Institut Dr. Haag GmbH in Kornwestheim berichtete zu Schichten ohne Bindemittel im Straßenbau und ging dabei vor allem auf die Herstellung, die zu beachtenden Regelwerke, unnötige technische Verschärfungen, Fehler bei der Probenahme und vermeidbare Fehler bei der Ausschreibung ein. Vor allem zu letztem sprechen sich ISTE und Güteschutz Naturstein deutlich für produktneutrale Ausschreibungen aus, nur so kann ein fairer Wettbewerb stattfinden.

Gerade in Baden-Württemberg gibt es viele Sonderregelungen zur Verwendung regionaler Baustoffe. Güteüberwachung und Qualitätssicherung werden hier, insbesondere durch den Güteschutz Naturstein, hochgehalten, um eine gleichbleibend hohe Qualität zu gewährleisten. Hierbei betonte auch Herr Mändle in seinem Beitrag die Wichtigkeit korrekter und produktneutraler Ausschreibungen, da es durch unbegründete technische Anforderungen, die Verwendung veralteter Regelwerke oder deren fehlerhafte Auslegung häufig zu Missverständnissen und zum unnötigen Ausschluss von Bauprodukten, sowie längeren Transportwegen kommt. Auch kursieren veraltete Begriffe, wie zum Beispiel Mineralbeton, welche nicht eindeutig definiert sind und in Ausschreibungen nicht mehr zu verwenden sind.

Im Anschluss an das Seminar lud die Natursteinwerke im Nordschwarzwald GmbH & CO. KG zur Besichtigung des Muschelkalksteinbruchs mit Schotterwerk ein. Dieter Veigel erläuterte die geologischen Besonderheiten der Abbaustätte, sowie die Herstellungsprozesse der verschiedenen Bauprodukte. Ein gemütliches Grillfest mit Kaltgetränken rundete den gelungenen Tag ab und machten den bisher heißesten Tag des Jahres endgültig erträglich.

 Die Vorträge finden Sie hier zum Download.